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Das bko Berlin ist ein reines Liebhaberorchester

und hat den Anspruch, sich mit der Literatur für Kammerorchester unter professioneller Leitung auseinanderzusetzen.
Es legt dabei den Schwerpunkt auf die Musik des 20. Jahrhunderts und stellt diese in einen Zusammenhang mit Werken von Barock bis zur Romantik.

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Sa, 16.01.2016
So, 17.01.2016
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Oli Bott, Vibraphon
Charles Ives / USA
Unanswered Question ➘ ...
 

Charles Edward Ives
* 20.10.1874 in Connecticut  —  † 19.05.1954 in New York

Seine Kompositionsstudien begann er 1894 bei Horatio Parker an der Yale-Universität in New Haven. Hier lernte der Student die deutsche Musiktheorie kennen, wodurch Ives zunächst den Liedstil von Schumann und Brahms übernahm. Doch schon während seines Studiums, das er 1898 beendete, emanzipierte sich Ives vom Regelwerk der europäischen Musik.

Nach seinem Abschluss entschloss er sich zu einem konventionellen Beruf, weil er glaubte, musikalische Kompromisse schließen zu müssen, wenn er von der Musik leben wolle. Daher begann er eine Tätigkeit bei einer Versicherungsgesellschaft, wobei er nebenher bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr als Organist tätig war. Musik komponierte er in seiner Freizeit. 1907 gründete Ives die Versicherungsgesellschaft Ives & Co. Durch seine Tätigkeiten in der Versicherungsbranche war Ives zu einem stattlichen Vermögen gekommen, mit dem er Konzerte, Publikationen und Aufnahmen von befreundeten Komponisten finanzierte.

Zeit seines Lebens wurde Ives’ Musik weitgehend ignoriert, und so blieben die meisten seiner Werke viele Jahre unaufgeführt. Seine Neigung zum Experiment und zum kompromisslosen Einsatz von Dissonanzen erkannten nur wenige Hörer an. Nach Ives’ Ansicht war eines der schlimmsten Wörter, Musik abzuklassifizieren, die Bezeichnung "nett" (nice), so dass seine eigene Unpopularität ihn wohl nicht überraschte. 1940 traf er Lou Harrison, einen Anhänger seiner Musik, der ihn förderte und seine Popularität etwas steigern konnte. Am bemerkenswertesten war sein Dirigat der Premiere der Symphonie Nr. 3 im Jahr 1946, die ursprünglich Gustav Mahler 1911 in Wien aufführen wollte. Im folgenden Jahr gewann er damit den Pulitzer-Preis. Das Preisgeld verschenkte er (zur Hälfte an Harrison) mit der Aussage: „Prizes are for schoolboys—I am no longer a schoolboy.“

In den Jahrzehnten nach seinem Tod wuchs allmählich sein Ansehen, und heute wird er als einer der wichtigsten Komponisten Amerikas angesehen.

Eines der ersten und auffallendsten Beispiele für Ives’ Experimentierfreude ist The Unanswered Question von 1906, ein Werk, das er für eine ungewöhnliche Besetzung schrieb (Trompete, vier Flöten und Streichquartett). Später folgte auch eine Orchesterfassung. Die Streicher spielen während des ganzen Stücks eine sehr langsame, ununterbrochene, choralähnliche Folge reiner Akkorde, der die Blasinstrumente dissonierend gegenübertreten. Siebenmal gibt die Trompete zunächst ein kurzes Motiv vor, das Ives als „die ewige Frage der Existenz“ beschrieb. Sechsmal suchen die Flöten eine Antwort – immer anders und immer schroffer. Am Ende jedoch bleibt die Frage unbeantwortet. Es ist ein für Ives typisches Stück – es stellt verschiedene disparate Elemente übereinander, ohne ihre Verhältnisse genau zu klären, es erscheint angetrieben durch eine Erzählung, der wir uns nie voll bewusst werden, und bleibt zuletzt mysteriös.

Mozart, Wolferl / Salzburg
Divertimento KV 137 ➘ ...
 

Als Divertimento (italienisch: Vergnügen) bezeichnet man ein mehrsätziges Instrumentalstück. Dieses hat meist einen unterhaltsamen, heiteren bis tanzartigen Charakter und wird in unterschiedlicher Besetzung als "Tafelmusik" bzw. "Freiluftmusik" gespielt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Divertimento an europäischen Höfen weit verbreitet und beliebt. Das Divertimento nimmt vor allem in der Wiener Klassik im Schaffen von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart sowie deren Zeitgenossen einen breiten Raum ein.

"Obwohl die drei Divertimenti KV 136-138 von Mozart als Werke für Streichorchester berühmt geworden sind, handelt es sich strenggenommen um Musik für Streichquartett. Denn im Gegensatz zum Wort "Serenade", das sich fast immer auf orchestrale Musik bezog, bezeichnete man in Salzburg als "Divertimento" nur Stücke in solistischer Streicherbesetzung, meist mit zwei Hörnern und Kontrabaß statt Violoncello."
[ zit. nach: www.kammermusikfuehrer.de/werke/1257 ]

Oli Bott, Vibraphon / Berlin
Eigenkompositionen ➘ ...
 

Oli Bott (* 1974 in Hofheim am Taunus)
Jazz-Vibraphonist, -Orchesterleiter und -Komponist

Oli Bott lernte sein Handwerk am Vibraphon zunächst in seiner Geburtsstadt bei dem Schlagwerker Detlef Biedermann. Sein anschließendes Musikstudium am Berklee College of Music in Boston (u. a .bei Gary Burton, Bob Brookmeyer, Phil Wilson, Greg Hopkins, John LaPorta, Hal Crook) schloss er 1996 mit dem Diplom der Jazz Composition ab.

Er ist seitdem freischaffender Musiker in Berlin und erhielt mehrere Stipendien des Berliner Senats und Kompositionsaufträge für sein eigenes Jazzorchester. Er gewann unter anderem den NDR-Musikpreis für Jazzdirigenten, den 1.Preis des Leipziger Improvisations-Wettbewerbs, den Europ Jazz Contest und den Wayne Shorter Award, USA.

Oli Bott ist zurzeit als Musiker in verschiedenen Bands aktiv. Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Dirigent für sein zwölfköpfiges "Oli Bott Orchestra" ist er u.a. auch als Musiker mit seinem Quartett "Vibratanghissimo" beschäftigt. Sowohl eigene, als auch Kompositionen von Astor Piazzolla, die ursprünglich für Bandoneon komponiert waren und nun von ihm auf dem Vibraphon neu interpretiert werden, gehören zum Repertoire dieser Gruppe. Die anderen drei Mitglieder sind Juan Lucas Aisemberg an der Bratsche, Arnulf Ballhorns am Kontrabass und die Pianistin Tuyêt Pham. Mit seinem Partner Thomas Wallisch an der Gitarre ist er, ebenfalls mit eigenen Kompositionen, zu hören im "Thomas Wallisch & Oli Bott Duo".

Grazyna Bacewicz / Polen
Concerto for Strings ➘ ...
 

Grazyna Bacewicz
* 05.02.1909 in Lódz  —  † 17.01.1969 in Wärschau

Bacewicz erhielt ihre erste Ausbildung im Klavier- und Violinspiel und Komposition bei ihrem Vater. Sie trat bereits als Kind auf und komponierte ihr erstes Werk im Alter von dreizehn Jahren. 1928 begann sie an der Universität Warschau ein Philosophiestudium.

Am Konservatorium der Musikakademie Warschau studierte sie Komposition bei Kazimierz Sikorski, Violine bei Józef Jarzebski und Klavier bei Jan Turczynski. Seit Anfang der 1930er Jahre studierte sie in Paris Komposition bei Nadia Boulanger und Violine bei André Touret und Carl Flesch. Von 1934 bis 1935 und nach 1945 unterrichtete sie am Konservatorium in Lódz, danach lebte sie in Warschau.

Bis 1955 wirkte sie neben ihrer kompositorischen Tätigkeit als Violinistin, seit 1963 unterrichtete sie auch am Warschauer Konservatorium. Daneben war sie auch als Schriftstellerin erfolgreich, in Polen erschienen mehrere ihrer Erzählungen und Romane. Zu ihren Schülern zählte Piotr Moss.

Bacewicz komponierte eine Funkoper (Przygoda Króla Artura, 1959), drei Ballette, sechs Sinfonien und weitere Orchesterwerke, mehrere Instrumentalkonzerte, zahlreiche Kammermusikwerke, eine Kantate und Lieder. Sie galt als Meisterin der Instrumentation und eine der bedeutendsten Vertreterinnen der modernen polnischen Musik.